Es folgt eine Auflistung und kurze Beschreibung aller Methoden und deren Entstehungsgeschichte, um Schriftzüge und Grafiken in die Sichtkanten eines Buches zu falten.
1999
Nach einigen Versuche direkt auf den Buchblock zu zeichnen, hat
Dominik Meißner angefangen die Objekte auf Millimeterpapier zu zeichnen und diese dann in das Buch zu übertragen. Beides ist sehr ungenau sodass er sich die ersten Grafikvorlagen mittels eines einfachen Grafikprogramms erstellt hat.
2001
Als Informatiker lag es für ihn nahe die Grafikvorlagen über ein Computerprogramm erstellen zu lassen. So wurde die erste Orimoto
® Programm Version 2001 erstellt. Diese Version hatte nur zwei Eingabefelder
- Letzte Seitenzahl und
- Grafikdatei
Das Programm konnte nur Linien auf die Grafik zeichnen.
2002-2012
Es folgten weitere Verbesserungen der ersten
Orimoto® Programm Version.
Das erste offizielle Orimoto
® Programm, welches über das Internet zur Verfügung stand war noch recht klein mit 600 Programmzeilen und vier Dateien.
2013
Die weiterentwickelte Orimoto
® Programm Version wurde 2013 im Hinblick auf das Buch „
Wir Lieben Papier“ für die Öffentlichkeit freigegeben.
2014
Auf mehreren Nachfragen hin wurde die Mess-Methode 2014 in das Orimoto-Programm mit aufgenommen. Sie kommt wohl aus dem englischsprachigen Raum, da sie zu der Zeit dort nur verwendet wurde. Da die Mess-Methode die Unterbrechungen eines Objektes auf einer Buchseite mit Position/Werte in einer Tabelle ausgibt, wurde zeitgleich die unterbrochene Grafik-Methode in das Orimoto
® Programm mit aufgenommen.
Der grundlegende Unterschied zwischen der englischen Mess-Methode und der Mess-Methode im Orimoto
® Programm ist, dass bei der britischen Mess-Methode einzelne Buchstaben zu Wörtern in ein Buch gefaltet werden. Das heißt pro Zeichen wird eine fixe Anzahl von Buchblättern benötigt. Reichen die Blätter des Buches nicht aus wird es zerschnitten und ein zweites angeklebt oder umgekehrt überschüssige Blätter werden heraus getrennt. Bei der Orimoto
® Mess-Methode, die aus der Orimoto
® Grafik-Methode abgeleitet ist, wird das gewünschte Wort auf das bestimmtes Buch bzw. Buchblatt Anzahl angepasst. Ein weiterer Unterschied ist, dass die englische Mess-Vorlagen eine Durchnummerierung per Buchblatt hat (1, 2, 3, 4, …) und die Orimoto
® Mess-Vorlage ein Durchnummerierung per Pagina (1, 3, 5, 7, ...) hat. Siehe auch „180° Faltung“ weiter unten.
2015
Bis 2015 gab es nur die Faltart „
45° nur Falten“. Jedes Buchblatt wurde mit einem oder zwei Eselsohren versehen. Pro Buchblatt ist hier immer nur eine Unterbrechung sichtbar und faltbar. Es wurde noch nicht im engeren Sinne geschnitten. Es wurde zwar schon der komplette Buchblock mittig zerschnitten, damit Zweizeiler gefaltet werden können, aber dieses Zerteilen ist wie das Falten zweier kleiner Bücher die dann aufeinandergestapelt werden. Bei diesem Zerteilen entsteht eine sichtbare Schnittkante die oft durch ein Band oder anderen Deko-Objekten kaschiert wird.
Januar 2015
Am 28. Jan. 2015 wurde die erste „
Faule Faltung“ von Frau Anja Schachtner veröffentlicht. Bei dieser Faltart wird nur jede zweite Buchseite gefaltet. Der Name „Faule“ ist aus Spaß entstanden, es ging eigentlich darum schnell ein Geschenk herzustellen. Im Englischen nennt sie sich "Fast fold".
Juli 2015
Um mehrere Unterbrechungen auf ein Buchblatt zu falten wurde die Faltart „45° Schneiden“ von
Dominik Meißner entwickelt. Bei dieser Faltart wird zwischen zwei Unterbrechungen mittig eingeschnitten. Somit sind mehrere Eselsohren auf ein Buchblatt möglich. Das Orimoto
® Programm wurde zeitgleich um diese Faltart erweitert.
August 2015
Zwei Wochen nach dem Einstellen der Faltart „45° Schneiden“ im Orimoto
® Programm hat Frau Anja Schachtner nicht mittig zwischen den Unterbrechungen geschnitten sondern die Unterbrechungen selbst und diese um 180° umgefaltet. So ist die Faltart „180° Schneiden“ entstanden. Hier in der Pfote das M noch in Kombination mit der klassischen Orimoto
® Faltung 45 Grad ohne schneiden.
Da Frau Anja Schachtner zu dieser Zeit alle Buchobjekte für das Buch „
Orimoto Faltkunst für Bücherfreunde“ im Auftrag faltete und dekorierte, wurde diese Faltart noch kurzfristig in das Buch aufgenommen. Im Orimoto
® Programm war die Vorlage als Grafik-Methode schon enthalten, wurde aber neu auch als Mess-Methode aufgenommen.
Das erste nur mit der Faltart „180° Schneiden“ veröffentlichte Kirimoto Buch „B“ von Anja Schachtner kam Ende August 2015 im Sozialen Netzwerk so gut an, dass diese Faltart aus dem Orimoto
® Programm heraus von anderen Faltern und Konkurrenzprogrammen kopiert wurde.
Mit der „180° Schneiden“ wurden auch Bücher mit unterschiedlichen Schnitttiefen hergestellt.
Dezember 2015
Die Faltart „
90° Schneiden“ wurde im Orimoto
® Programm veröffentlicht. Die Idee dazu besteht zwar schon seit August 2015 aber die programmiertechnische Umsetzung und die Beschreibung dazu haben etwas mehr Zeit in Anspruch genommen. (Foto und Faltung von P. Schröder)
Februar 2016
Die Faltart „
180° einseitig geschnitten“ wurde zwar schon im Dezember 2015 in das Orimoto Programm mit aufgenommen, aber erst jetzt aktiviert und vorgestellt. In dem Zuge wurden weitere 21 Faltarten vorgestellt, die sich von den bestehenden ableiten lassen.
Alle drei Buchblockkanten können für die Faltart „180° Schneiden“ Verwendet werden. Das erste "3 Seiten Buch" wurde von Frau Anja Schachtner vorgestellt.
2014 wurden zwar auch schon Bücher gefaltet, bei denen die oben und vorne Buchblockkante gefaltet wurde, aber dafür wurden zwei Vorlagen benötigt. (Foto www.lichtpunkt.cc)
August 2017
Das erste Faltart mit einer „Schrägfaltung“ wurde von
Dominik Meißner Ende August 2017 im Sozialen Netzwerk veröffentlich. Es folgte dann auch schnelle die "Doppel Schrägfaltung“ von Frau Anja Schachtner Anfang September 2017.
September 2017
Doppeltes Umfalten, um aus einer Buchblattkante zwei Buchblattkanten zu erstellen wurde das doppelte Umfalten von
Dominik Meißner erfunden. Damit lassen sich zum einen aus dünnen Büchern mit wenigen Seiten die doppelte Anzahl von Buchblattkanten (Seiten) erstellen und zum anderen entsteht eine andere Optik (Foto und Faltung von Anja Schachtner). Das einfache Umfalten ist die 180° Faltung.
Februar 2021
Die Orimoto-Vorlagen wurden dazu verwendet die Farben der Grafiken mit Farbstift auf die Buchblattkanten zu übertragen. Diese Art die Buchblockkante zu bearbeiten nennt sich
(Fore-edge Painting) und das älteste bekannte Buch, bei dem eine Buchschnittmalerei verwendet wurde ist aus dem Jahre 1649.
Eine einfache Methode wurde im Februar 2021 von Dominik Meißner vorgestellt. Die Vorlagen vom Orimoto-Programm wird in Streifen geschnitten, mittig gefaltet und auf die vordere Buchblattkante geklebt. Dies ist
keine neue Faltart da hier nicht das Buch gefaltet oder geschnitten wird sondern nur die Vorlage vom Orimoto-Program.
Im Februar 2022 wurde das Orimoto-Programm insoweit geändert, das die Streifenbreite auf der Vorlage vergrößert werden kann. Geklebt werden müssen die Streifen nicht mehr, sie werden in das vorab gefaltete Buch gesteckt.
März 2022
In Anlehnung der geklebten Streifen, die im Februar 2021 vorgestellt wurden, ist das Zweiseitenbild-Buch entstanden. Diese Art nennt sich auch mehrbildige Bilder oder Linsenrasterbild. Die Herstellung mehrbildiger Bilder mit Holzlatten wurde erstmalig 1636 von
M. Danielem Schwenterum aus Nürnberg in dem Buch "Deliciæ physico-mathematicæ" beschrieben. Aus Papierstreifen wurden ein Dreiseitenbild das erste Mal 1661 von
Thomas Powell aus London in dem Buch "Humane Industry" erwähnt.
Das fertige Buch zeigt je nach Betrachtungsrichtung zwei unterschiedliche Bilder. Am Besten kommt es zur Geltung wenn an dem Buch vorbeigegangen wird. Die Vorlagen aus dem Orimoto-Programm werden dazu genauso verwendet und verarbeitet wie die Vorlagenstreifen Version vom Februar 2021. Dies ist auch
keine neue Faltart da hier nicht das Buch gefaltet oder geschnitten wird sondern nur die Vorlage vom Orimoto-Programm.